Unter hochspezialisierter Medizin (HSM) in der Bauchchirurgie versteht man seltenere, hoch komplexe chirurgische Eingriffe mit hohem personellem und technischem Aufwand. Diese Operationen sind schweizweit durch die Regierung geregelt und nur noch ausgewählte Spitäler dürfen diese Operationen durchführen. Fünf Bereiche der Bauchchirurgie sind dieser hochspezialisierten Medizin zugeordnet (siehe unten) wobei die VISCERA all diese Eingriffe durchführt.
Es wurde mehrfach gezeigt, dass bei komplexen Operationen die Langzeitprognose, das Komplikationsrisiko und auch die Sterblichkeit von der Erfahrung des behandelnden Chirurgen sowie auch von der Institution abhängt. Entsprechend wurden in der Schweiz und in einigen anderen Ländern Kriterien aufgestellt, die eine Institution erfüllen muss, um diese Operationen überhaupt durchgeführen zu dürfen. Dabei handelt es sich bei den fünf viszeralchirurgischen HSM-Bereichen um seltene und komplexe Behandlungen mit hohem Komplikationsrisiko. Die Behandlung solcher Fälle bedingt einer interdisziplinären Planung und Behandlung und stellt hohe Anforderungen an das gesamte behandelnde Team. In enger Zusammenarbeit mit weiteren Spezialisten kann das Team der Viscera eine optimale Durchführung solcher komplexen Behandlungen an der Klinik Beau Site und teilweise auch am Lindenhofspital in Bern anbieten. Die folgenden fünf Bereiche der Bauchchirurgie gehören zu dieser Gruppe der hochspezialisierten Medizin.
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1. Tiefe Rektumresektion /
Entfernung des untersten Teils des Enddarmes
Die untersten 12 cm des Rektums (Enddarm) zählen zum tiefen Rektum. Mit Ausnahme der kompletten Entfernung des gesamten Dickdarms inklusive Enddarms (sogenannte Proktokolektomie) bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung beinhaltet die HSM-Rektumchirurgie ausschliesslich bösartige Tumore im tiefen Rektum und bösartige Tumore des Analkanals. Zu den HSM-Eingriffen des Enddarms gehören die Rektumresektion, die Rektumamputation und die Proktokolektomie.
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2. Pankreasresektion /
Entfernung eines Teils der Bauchspeicheldrüse
Pankreasresektionen sowie die Entfernung der Ampulla vateri (Ampullektomie) aufgrund von gutartigen oder bösartigen Tumoren als auch aufgrund von Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) gehören zum HSM-Bereich der Bauchchirurgie. Im Speziellen sind dies die partielle Duodenopankreatektomie (Whipple-OP), die Pankreaslinksresektion, die zentrale Pankreatektomie, die totale Pankreatektomie sowie die Ampullektomie.
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3. Leberresektion
Die HSM-Leberchirurgie umfasst grössere lokale Leberresektionen (Entfernung von Tumoren mit einem Durchmesser von mehr als 4 cm oder gleichzeitige Resektion von drei und mehr Herden) und anatomische Leberresektionen (z.B. die Entfernung von zwei Lebersegmenten oder der Hälfte der Leber/ einer Hemihepatektomie). Zur HSM-Leberchirurgie gehört nebst der Operation von gutartigen und bösartigen primären Lebertumoren auch die Resektion von Lebermetastasen oder der intra- und extrahepatischen Gallengängen (insbesondere auch Klatskin-Tumore).
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4. Oesophagusresektion /
Entfernung der Speiseröhre
Die Entfernung eines Teils oder der gesamten Speiseröhre gehört zum Bereich der hochspezialisierten Medizin. Dabei werden meist bösartige Tumore der Speiseröhre operiert, deutlich seltener auch gutartige Befunde.
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5. Komplexe Bariatrische Chirurgie
Die Operation von übergewichtigen Personen mit dem Ziel des Gewichtsverlustes ist ein fester Bestandteil der Bauchmedizin geworden. Während Routine-Eingriffe an den meisten Zentren in der Schweiz durchgeführt werden dürfen, gibt es auch in der Übergewichtschirurgie spezielle und schwierige Eingriffe die nur an gewissen Institutionen durchgeführt werden. Dazu gehören Redo-Operationen (Zweitoperationen zur Behandlung von Komplikationen oder erneuter Gewichtszunahme) und Operationen an extrem übergewichtigen Personen (BMI>50 kg/m²)