Bei der Analthrombose handelt es sich um eine schmerzhafte Schwellung im Bereich des Afters, die durch ein Blutgerinnsel in den oberflächlichen Venen verursacht wird. Ganz allgemein ist man sich in Fachkreisen nicht einig, wie die Thrombosen zustande kommen. Sicher ist die Tatsache, dass es sich nicht um eine gefährliche Krankheit handelt, wie es z.B. bei der Unterschenkelvenenthrombose der Fall ist. Gelegentlich spricht man auch von äusseren Hämorrhoiden, was aber nicht korrekt ist.
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Wie entsteht eine Analthrombose
Wie gesagt ist man sich bezüglich der Entstehung der Analthrombose in Fachkreisen nicht einig. Sicher sind langes Sitzen, harter Stuhlgang und die Drucksteigerung im Bauchraum beim Husten und Heben von schweren Lasten Faktoren, welche die Entstehung einer Analthrombose begünstigen können.
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Wie stellt man die Diagnose
Innerhalb von kurzer Zeit kommt es zu einer mehr oder weniger bläulich verfärbten Veränderung im Bereich des Afters. Meist handelt es sich um einen schmerzhaften Knoten, der das Sitzen unangenehm macht. Die Analthrombose hat in der Regel die Grösse von etwa einer Kirsche. Bei grösseren Befunden können die Schmerzen oft unerträglich sein.
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Welches sind die Therapiemöglichkeiten
Nicht jede Analthrombose muss operiert werden. Bei kleineren und nicht sehr schmerzhaften Befunden kann eine konservative, d.h. nicht-operative Therapie in Betracht gezogen werden. Dabei verordnen wir meistens Hämorrhoidensalben, die eine abschwellende und auch schmerzstillende Wirkung haben. Hilfreich ist oft die Kombination mit einem Schmerzmittel. Bei grösseren Befunden ist die Operation sinnvoll.
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Was passiert ohne Therapie
Ohne Therapie leidet der Patient in der Regel während mehreren Tagen unter starken Schmerzen, vor allem beim Sitzen und auch beim Liegen. Dies ist oft der Grund, weshalb sich die Patienten beim Arzt melden.
Die Analthrombose ist eine der möglichen Erklärung, wie es zu einer analen Mariske kommen kann. Dabei handelt es sich um einen oder mehrere Hautlappen, die am After die Hygiene erschweren. Oft werden die Marisken fälschlicherweise als Hämorrhoiden angeschaut. Eine andere Theorie der Mariskenentstehung besagt, dass es durch die Senkung der Analschleimhaut zur überschüssigen Hautbildung am After kommen kann. Meist treten anale Marisken im Zusammenhang mit vergrösserten inneren Hämorrhoiden auf.
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Welches sind die operativen Möglichkeiten
Bei grösseren Befunden und starken Beschwerden ist in der Regel die operative Entfernung der Analthrombose indiziert. Wir sind eher gegen die Operation in Lokalanästhesie, wo lediglich die äussere Hämorrhoide mit einem Stich eröffnet und die Thrombose ausgedrückt wird. Nach dieser Therapie kann es zur erneuten Thrombosebildung und entsprechenden Beschwerden führen. Aus diesem Grund raten wir den Patienten, die äusseren Hämorrhoiden gänzlich entfernen zu lassen. Für diesen Eingriff ist es sinnvoll, eine Teilnarkose (z.B. Lumbalanästhesie) durchzuführen. Dabei kann die Hämorrhoide à niveau abgetragen und auch allfällige Befunde im Bereich des Analkanals evaluiert werden.
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Wie muss man sich nach der Operation verhalten
Bedingt durch die Tatsache, dass es beim Vernähen der analen Wunde zu Schmerzen und Infekten führen kann, lässt man die Wunde wie bei einer Hämorrhoidenentfernung offen. Dies bedingt eine gute Analhygiene im Sinne von Ausduschen nach dem Stuhlgang und Kamillosan-Sitzbädern. Persönlich rate ich von der Verwendung von Wundsalben ab, zumal diese die Wunde eher verstopfen und den Abfluss des Wundsekretes erschweren.
Normalerweise sind die Patienten nach der Operation praktisch beschwerdefrei. Die Abheilung der Wunden kann je nach Grösse des ursprünglichen Befundes zwischen 2–3 Wochen in Anspruch nehmen. Je nach Beruf ist man aber nach wenigen Tagen wieder einsatzfähig.